„Nur noch diese Aufgabe beenden und dann mache ich eine Pause“. Vermutlich hast du diesen Gedanken bei der Arbeit auch schonmal gehabt, oder?
Es erinnert in humoristischer Art und Weise an das typische „Ach Manno, nur noch 5 Minuten!“, welches unsere Eltern in unserer Kindheit vermutlich häufiger von uns hörten.
Dieses Verhalten zeigen viele Personen jedoch auch noch im Erwachsenenalter, v.a. im Arbeitskontext, relativ häufig. Es ist schon spannend, wenn wir uns genauer überlegen, dass wir uns seit der Kindheit in bestimmten Situationen gegen Erholung wehren. Allerdings fokussieren wir uns in diesem Beitrag auf das Erwachsenenalter. Für das Aufschieben einer Pause gibt es verschiedene Gründe.
Einige Beispiele sind:
- Flow (Abuhamdeh, 2020): Manchmal sind wir bei einer Sache mit allen Sinnen voll und ganz dabei, „in the Zone“ sozusagen, und vergessen dabei die Zeit. Fällt sie uns wieder ein, wollen wir die Aufgabe oft aus Freude noch zu Ende bringen.
- Perfektionismus (Horan et al., 2021): Unsere eigenen Ansprüche treiben uns an. Wir erlauben es uns dann nicht aufzuhören bis es „perfekt“ ist, was auch immer perfekt dann bedeutet… Auch in Pausen denken wir an oder tun etwas für die Arbeit.
- Need for closure (Kruglanski, 2004): Etwas abzuschliessen ist befriedigend und es gibt uns Sicherheit, Kontrolle und Orientierung. Wenn etwas nicht abgeschlossen ist, benötigt es noch Ressourcen von uns. Wir wollen häufig erst eine neue Aufgabe voll und ganz anfangen, wenn die letzte beendet wurde.
Egal, welcher der drei Gründe auf die Situation zutrifft: Pausen sind wichtig. Denn wenn wir zu wenig Pausen machen, können wir uns nicht erholen und es kann zu negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit kommen.
Es gibt sogar noch eine weitere Regel, die häufig nicht beachtet wird:
Je intensiver die Arbeit, desto intensiver (d.h. entspannender) sollte auch die Pause werden.
Wann hast du das letzte Mal weitergearbeitet, obwohl du eigentlich eine Pause gebraucht hättest?
Werde dir in der nächsten Woche einmal darüber bewusst, weshalb du deine Pause aufschiebst. Das kann plötzlich ganz neue Impulse bei der Arbeit setzen.
Als kleiner Bonus, kann es auch helfen, wenn man nach einer Pause mit frischem Kopf auf eine Aufgabe schaut. Das ermöglicht uns eine neue Perspektive und vermeidet, dass wir „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sehen.